Väter im Kindergarten

 

VÄTER IN UNSEREM KINDERGARTEN

Bei der Arbeit in unserer Kita versuchen wir ausdrücklich beide Elternteile und ggf. weitere Be-zugspersonen, also ausdrücklich auch die Väter, die oft im Alltag in der Kita weniger präsent sind, in die Zusammenarbeit mit den Eltern und Kindergartenarbeit einzubeziehen und daran zu beteiligen, da neben Mutter und Vater für die Entwicklung jedes Kindes eine wichtige Bedeutung hat und Vater und Mutter für sein Kind verantwortlich ist. Auch der Orientierungsplan für Bildung und Erziehung in baden - württembergischen Kindergärten fordert ausdrücklich die Zusammenarbeit mit beiden Elternteilen.
Damit beide Elternteile an dem für ihr Kind wichtigen Lebensbereich Kindergarten teilhaben können, sind besonders für Väter zum Teil andere Angebote und Zugänge als für Mütter nötig.
Dies hat seinen Grund auch darin, dass in der Kita in der Hauptsache Frauen als Erzieherinnen arbeiten, die den Zugang zu den Vätern oft bewusster planen müssen als den zu den Müttern.
Hier bei ist es wichtig, sich immer wieder bewusst zu machen, dass Männer und Frauen unterschiedlich kommunizieren, unterschiedlich mit Kindern umgehen, Gefühle oft anders wahrnehmen und ausdrücken und sehr differenzierten, komplexen und sich laufend verändernden Anfor-derungen der Gesellschaft ausgesetzt sind.
Während der Zeit der Familiengründung und der ersten Lebensjahre des 1. Kindes müssen Väter und Mütter ihre neuen Rollen als Familienmenschen finden und miteinander aushandeln.
Für unsere Angebote zur Zusammenarbeit besonders mit Vätern bedeutet das konkret:

• Anmelde-, Aufnahme- & Eltern- und Entwicklungsgespräche wollen wir möglichst ausdrücklich mit beiden Elternteilen führen, Vater und Mutter ausdrücklich einladen und versuchen Termine mit Ihnen so zu vereinbaren, dass auch der Vater dazu kommen kann.
• Bei getrennt lebenden Eltern bieten wir auch an, wenn das Verhältnis zwischen Vater und Mutter es erfordert, diese Gespräche getrennt mit Mutter und Vater zu führen.
• Herzlich einladen möchten wir Väter und Mütter zu Besuchen und Hospitationen in der Gruppe ihres Kindes. Dies kann an Frühstückstagen, durch die Begleitung bei Naturtagen, durch Mitspielen in der Gruppe, mit einem Anlass (z.B. das Hobby oder den Beruf in der Gruppe vorstellen) oder einfach so geschehen. Es genügt eine kurze Absprache mit der ErzieherIn.
• Mütter und besonders auch Väter möchten wir anregen, ihre beruflichen und hobbymäßigen Fähigkeiten in den Kindergarten für Kinder und andere Eltern einzubringen (z.B. Schreinern mit Kindern, Experimente mit Kinder, PC-Kurs für Eltern, Fahrrad flicken für Kinder & Eltern o.ä.).
• Wir organisieren jährlich 1 - 2 mal Vater-Kind-Angebote, z.B. mit dem Vater-Kind-Zirkus, einem Drachtag und dem Vater-Kind-Abend im Sommer.
• Für einzelne Väter oder kleineren Gruppen von Vätern mit Kindern ist es möglich, die Räume des Kindergartens, z.B. den Werkraum, auch außerhalb der Öffnungszeiten zu nutzen. Sprechen Sie bei Interesse Herrn Seubert an.
• Väterabende und Väter - Gesprächsabende, an denen Väter eingeladen sind, in einer reinen Männerrunde über Kinder, Erziehung, Vatersein u.ä. zu sprechen und sich auszutauschen, fin-
den 2 - 4 mal jährlich statt. Themen sind u.a.: Die Bedeutung des Vaters für die Entwicklung von Jungen und Mädchen - Vereinbarkeit von Familie und Beruf - Mein Bild vom Vater sein oder bin ich ein guter Vater? - Partnerschaft und Erziehung - Ziele in der Erziehung u.v.m.
• Elternabende werden so geplant, dass sie für Mütter und Väter interessant sind und dass in der Einladung deutlicher wird, welches Ziel und welchen Nutzen der Abend für Mutter und Vater hat. Die Einladungen werden entsprechend prägnat formuliert.
• Themen für Elternabende, die besonders Väter interessieren, wollen wir erfragen und von Ihnen erfahren.
• Die Zeitschrift „Spielen und Lernen" mit dem vierteljährlich erscheinenden Väterteil liegt am Elterntisch aus.
• Zu bestimmten Anlässen oder Themen richten wir Infoecken für Mütter und Väter ein, an denen es vater- bzw. mutterspezifische Infos gibt.
• Wenn die Familiensituation so ist, dass der Vater nicht oder wenig beteiligt werden kann, können auch andere männliche Bezugspersonen des Kindes mit Einverständnis der Sorgebe-rechtigten an allen Angeboten teilhaben.
• Auch bei der Eingewöhnungszeit der Kinder können und sollen sich Väter und Mütter beteiligen, wobei die Erfahrung zeigt, dass Kinder, die von Vätern eingewöhnt werden, oft eine leichtern Einstieg in die Kita haben.
• Väter, die von den Kindern getrennt leben, sollen natürlich soweit als möglich in alle Angebote der Kita einbezogen werden.
• Die schon vorhandenen Angebote, die in der Regel ausschließlich von Müttern genutzt werden (Eltercafé, Bastelnachmittage, Filzaktionen, Elterntisch uv.m.), werden deutlich als „mütterspezifische" Aktivitäten herausgestellt.

Die Zusammenarbeit mit Müttern und Vätern ist kein statischer Teil unserer Kitaarbeit sondern wird laufend unter Einbezug der Bedarfe und der Bedürfnisse der Familien und der Kinder weiter entwickelt.

 

 

TÖCHTER UND SÖHNE UND IHR VATER

„Ich hätte nie gedacht, was für Unterschiede es zwischen Mädchen und Jungen gibt. Und welche Rolle ich dabei spiele, ist mir erst in den letzten zwei Jahren klar geworden.“ (Matthias, Vater eines zehnjährigen Sohnes)

Als Vater sind Sie der erste Mann im Leben Ihrer Tochter, der erste Kontakt zur Männerwelt. Dieser erste Kontakt bestimmt auch, wie sich die Tochter als Frau in der (Männer)welt einrichten wird. Die Bestätigung des „Frau-seins“ durch den Vater sowie die Ermutigung auch Dinge zu tun, die i.d. Regel Männern/Jungs vorbehalten sind, tragen viel zum Selbstwertgefühl der später erwachsenen Frau bei.

Söhne bekommen durch den Vater Zugang zur männlichen Identität. Es ist gut, wenn Sie Ihren Sohn in seinem „Mann-Sein“ bestätigen. Lassen Sie ihn den Umgang mit der eigenen Kraft erfahren. Lehren Sie ihn das richtige, faire und gewalt-lose Streiten, Konkurrieren und Rivalisieren. Väterliche Präsenz und ein emotionales Vorbild sind dafür unerlässlich. Ein Vorbild, dem "die Söhne beigeistert nacheifern können, aber es auch inbrünstig ablehnen können", schreibt der Paartherapeut Oskar Holzberg.
Text nach der Homepage „ www.vaeter.de – die Seite für den Mann mit Kind“